Vermögensteuer würde Unternehmer hart treffen
SPD, Grüne und Linke planen die Wiedereinführung einer Vermögensteuer. Union und FDP positionieren sich klar gegen die umstrittene Idee. Kritik und Warnungen kommen nicht nur von Unternehmern, die besonders von der Vermögensteuer betroffen wären, sondern auch von Ökonomen wie Clemes Fuest, dem Präsident des Münchner ifo-Instituts. Mit der Wiedereinführung würde Deutschland gegen den europäischen Trend handeln. In den vergangenen 25 Jahren haben mehrere Partnerländer die Vermögensteuer abgeschafft, darunter Dänemark, Niederlande, Finnland und Schweden.
Unternehmensverkauf als Konsequenz?
Die Parteien aus dem linken Spektrum möchten sowohl auf Privat- als auch Betriebsvermögen Steuern erheben. Unternehmerinnen und Unternehmer zeigen sich von dem Vorhaben enttäuscht und zeigen mögliche Folgen auf. Der Vorsitzende der Stiftung der Familienunternehmen, Rainer Kirchdörfer, warnt bereits davor, dass eine Einführung der Vermögensteuer einen Anreiz zum Kapitalabfluss ins Ausland darstellt.
Stefan Fuchs, Inhaber von Fuchs Petrolub, sagt die Vermögensteuer würde die Unternehmen schwächen, weil sie aus der Substanz der Firma gezahlt werden müsste. Er weist außerdem auf die rund 30 Prozent Steuern hin, die sein Unternehmen bereits auf Gewinne zahlt. Fuchs befürchtet die Wiedereinführung der Vermögensteuer, die 1997 vom Bundesverfassungsgericht aufgrund eines Verstoß gegen den Gleichheitsgrundsatz für verfassungswidrig erklärt wurde, könnte zahlreiche Unternehmer dazu veranlassen ihre Unternehmen zu veräußern.
Auch Wirtschaftsverbände erheben ihre Stimme gegen die Vermögensteuer-Pläne. Besonders für kleine und mittelständische Firmen würde die Vermögensteuer große Herausforderungen mit sich bringen. Viele dieser Unternehmen haben durch die Pandemie eine Menge Eigenkapital verloren. Stefan Schröter, Landeschef des Interessenverbands "Die Familienunternehmer" in Berlin spricht daher von einer „Mittelstandsbremse“.
Ifo-Institut warnt vor gesamtwirtschaftlichen Schäden
Das ifo-Institut kommt in seiner veröffentlichten Studie zu einem vernichtenden Urteil. Statt hoher Einnahmen würden große Wirtschaftliche Schäden die Folge der Vermögensteuer sein. Eine Simulationsrechnung ergab für den Zeitraum von acht Jahren ein Bruttoinlandsprodukt, welches mit Vermögensteuer 6,2 Prozent niedriger ausfiel als ohne.
Fuest warnt bereits vor der aufwendigen Erhebung der Steuer und davor, dass sie teilweise zu umgehen sei. Daher könne sie den hohen Erwartungen nicht gerecht werden. Die zusätzlichen Abgaben würden Investitionen weniger rentabel machen, weshalb sich Unternehmerinnen und Unternehmer dagegen entscheiden könnten. Baut eine Firma beispielsweise eine neue Fabrik oder vergrößert den Fuhrpark, bedeutet dies eine Steigerung des Betriebswertes. Dadurch steigt die Vermögensteuer an, wenn der Staat diese fordert. Sie wirkt außerdem krisenverstärkend, da Unternehmen trotz Verlusten die Steuer entrichten müssten.
Ausweg Ausland?
Im Gegensatz zu dem Wahlergebnis können Sie Ihren Wohnsitz frei wählen. Deutschland ist ein Hochsteuerland und insbesondere Unternehmer müssen sich, ihrem Engagement zum Trotz, mit negativen Auswirkungen herumschlagen. Eine Wohnsitzverlagerung ins Ausland bringt neben vielen neuen Erfahrungen auch steuerliche Vorteile mit sich. Optionen sind zahlreich vorhanden. Im Rahmen eines Beratungsgespräch können wir Ihre Pläne gemeinsam durchgehen und Ihnen mit fachkundigem Rat beiseite stehen.