Die neue spanische Reichensteuer & das Beckham Law
Die spanische Regierung hat eine neue Steuer beschlossen und sorgt damit für hitzige Diskussionen – die vorübergehende Solidaritätssteuer für vermögende Privatpersonen. Die Steuer soll im Jahr 2022 und 2023 erhoben werden und betrifft alle Personen mit einem Nettovermögen von mehr als 3 Millionen Euro. Außerdem gibt es eine alte Regelung, das Beckham-Gesetz, das in Verbindung mit der neuen Steuer relevant ist. In diesem Artikel möchten wir näher darauf eingehen, was das Beckham-Law (oder Lex Beckham) eigentlich ist, wer von der neuen Reichensteuer betroffen ist und was das für die Betroffenen bedeutet.
1. Die vorübergehende Solidaritätssteuer für vermögende Privatpersonen
Die neue Steuer wird als Ergänzung zur Vermögenssteuer eingeführt und wird vermögende Privatpersonen betreffen. Sie betrifft alle Ausländer, die in Spanien wohnen und ein Vermögen von mehr als 3 Millionen Euro haben. Diese müssen ab 2023 auf ihr Nettovermögen von 2022 Steuern zahlen. Das Nettovermögen umfasst alle Vermögenswerte wie Immobilien, Bargeld, Wertpapiere und Wertgegenstände. Die Steuerbeträge liegen zwischen 0,2% und 3,5% und werden je nach Höhe des Nettovermögens berechnet. Wenn Sie als Bürger in Spanien ansässig sind, steht Ihnen eine allgemeine Steuerbefreiung von den ersten 700.000 Euro Ihres Nettovermögens zur Verfügung. Zusätzlich gibt es eine Befreiung von 300.000 Euro für Ihre Hauptwohnung. Dies bedeutet, dass die meisten spanischen Steuerzahler (insbesondere diejenigen, die ihr Eigenheim besitzen) nur auf ein Nettovermögen von über 4 Millionen Euro besteuert werden, da die ersten 3 Millionen einem Nullsatz unterliegen.
2. Das Beckham-Gesetz
Die Beckham-Steuerregelung verdankt ihren Namen dem ehemaligen Fußballspieler David Beckham, der während seiner Zeit beim Fußballverein Real Madrid davon profitierte. Nichtansässige und Personen mit einem hohen Arbeitseinkommen, die für ihre Arbeit nach Spanien kommen sollen durch das "Beckham Law" niedrigere Steuern zahlen. Ursprünglich wurde diese Sonderregelung für Fußballspieler eingeführt, die in Spanien spielen, um sie dazu zu animieren, in Spanien zu bleiben und zu arbeiten.
Das Gesetz wurde jedoch im Laufe der Jahre ausgeweitet und gilt nun auch für andere Berufe. Vor allem internationale Künstler, Athleten und Geschäftsleute erfreuen sich an dessen Anwendung. Wenn man sich als Nichtansässiger in Spanien ansiedelt und ein Steuerresident wird, kann man nach dem Beckham-Gesetz eine Pauschalsteuer von 24% auf das in Spanien verdiente Einkommen bezahlen. Der Knaller: Alle im Ausland erwirtschaften Einkünfte (z.B. Dividenden einer steuergünstigen Firma in Malta) sind in Spanien steuerfrei.
Doch was sind die Voraussetzungen für diese Steuerregelung? Um das Beckham Law anwenden zu können, muss die Person für ein spanisches Unternehmen arbeiten und während des 10-jährigen Steuerzeitraums vor dem Jahr, in dem sie sich im Land niederlässt, einen Wohnsitz außerhalb Spaniens nachweisen können. Zudem ist es wichtig zu erwähnen, dass Arbeitskräfte nur 6 Monate ab dem Tag, an dem sie in Spanien zu arbeiten anfangen, Zeit haben, sich für das Beckham Law anzumelden. Wird die Frist verpasst, unterfallen die Steuerpflichtigen nun der gewöhnlichen spanischen Einkommensteuer.
Ein weiterer Punkt, der beachtet werden sollte, ist, dass das Beckham Law zwar einen niedrigeren Steuersatz bietet, jedoch nur für einen bestimmten Zeitraum von fünf Jahren gilt. Nach Ablauf dieser Frist müssen Personen, die weiterhin in Spanien bleiben und Einkommen erzielen möchten, den vollen Steuersatz zahlen.
3. Wer ist von der neuen Reichensteuer betroffen?
Die Reichensteuer wird auf alle in Spanien ansässigen Personen erhoben, deren Nettovermögen 3 Millionen Euro überschreitet. Nichtansässige, darunter Lex Beckham Nutzer, können nicht von der allgemeinen Steuerbefreiung von 700.000 Euro oder der Befreiung von 300.000 Euro für die Hauptwohnung profitieren, da diese sich außerhalb Spaniens befinden. Allerdings wird man nur auf in Spanien befindliches Nettovermögen von über 3 Millionen Euro besteuert. We also kein Vermögen in Spanien hat bzw. die eigene Immobilie in Spanien ist hoch durch eine Finanzierung belastet, ist nicht betroffen-
4. Auswirkungen der neuen Steuer auf die Betroffenen
Die Betroffenen werden ab dem Jahr 2023 höhere Steuern auf ihr Vermögen zahlen müssen. Es besteht jedoch die Möglichkeit, Steuerstrategien anzuwenden, um die Steuerlast zu reduzieren. Beispielsweise können Immobilien und andere Vermögenswerte in Spanien auf Familienmitglieder übertragen werden, um die Steuerbelastung zu senken. Es kann auch möglich sein, Investitionen in steuerbegünstigte Anlagen zu tätigen. Es ist wichtig, eine fundierte Steuerplanung mit einem Experten durchzuführen, um die beste Strategie zu finden.
5. Fazit
Insgesamt ist es wichtig zu beachten, dass die neue Reichensteuer und das Beckham Law zwei unterschiedliche Regelungen sind. Die Reichensteuer gilt für Vermögende mit mehr als 3 Millionen Euro Vermögen, während das Beckham Law sich an ausländische Arbeitnehmer mit gutem Einkommen richtet. Sind Sie Freiberufler, Unternehmer oder Investor, können sie nicht vom Beckham Law profitieren. Stattdessen können Sie vom Startup-Gesetz profitieren. Darüber hinaus greift das Beckham Gesetz nur, wenn Sie zehn Jahre vor der Entsendung nicht in Spanien steuerlich ansässig waren.
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